Claudia kannte Amira seit dem Tag ihrer Geburt. Vor etwas mehr als vier Jahren half sie bei der Aufzucht des großen Wurfes von zwölf Welpen. Claudia hatte gerade ihren vorherigen Leonberger verloren, der im Alter von sieben Jahren an Krebs verstarb. Die Trauer war noch groß und sie war sich nicht sicher, ob sie schon so früh einen neuen Hund in ihr Leben lassen sollte. Aber das Leben geht seinen Weg mit uns und verläuft nicht immer so, wie wir meinen.
Laut Legende wurde die Leonberger Rasse vor etwa 200 Jahren in Deutschland als Homage an den Löwen im Wappen der Stadt, aus der sie stammt, entwickelt. Leonberger wurden auf Bauernhöfen als Wachhunde und für die Zugarbeit gehalten. Während der beiden Weltkriege wurden sie zum Ziehen der Munitionswagen eingesetzt, was jedes Mal zur fast vollständigen Vernichtung der Rasse führte. Leonberger werden heute auch als Wasserrettungshunde geschätzt. Ich erwähne all dies, um zu zeigen, wie mutig, unabhängig und stark (körperlich und mental) die Hunde dieser Rasse sind.
Amira war trotz ihres zurückhaltenden Wesens selbstbewusst und freundlich zu Menschen und Tieren. Schon als Welpe suchte sie sich ihr eigenes privates Plätzchen, um stundenlang in Ruhe zu dösen, und wollte dabei nicht gestört werden. Obwohl sie sehr liebevoll war, war sie nicht wirklich der Kuscheltyp. Manchmal war sie aber ein ziemlicher Clown und konnte ihr Publikum gut unterhalten.
Amira half Claudia beruflich – bei Hundetraining Gruppenstunden und bei der Ausbildung von Assistenzhunden. Claudia verließ sich auf Amiras Reaktion, wenn es darum ging, neue Hunde einzuschätzen. Sie waren ein großartiges Team, sodass Amiras Tod nicht nur auf persönlicher Ebene sondern auch als Verlust einer Geschäftspartnerin zu spüren war. Sie war nur knapp über vier Jahre alt, als ihr Körper sein Verfallsdatum erreicht hatte.
Gegen Ende des Jahres 2020 bemerkte Claudia, dass Amira sehr wählerisch mit ihrem Futter wurde und begann Mahlzeiten auszulassen. Zunächst war Claudia nicht beunruhigt, da sie wusste, dass diese Art von Verhalten bei Leonbergern nicht ungewöhnlich ist. Ansonsten war Amira voller Leben und Energie, so wie immer. Doch im Januar 2021 sah man dann plötzlich deutlich, dass sie ziemlich viel Gewicht verloren hatte. Blut- und Urinuntersuchungen zeigten eine Niereninsuffizienz. Bei einer Ultraschalluntersuchung wurde eine Nephrozirrhose (Schrumpfniere) festgestellt. Eine Erkrankung, an der sie wahrscheinlich von Geburt an litt, weil, wie sich später herausstellte, auch einer der anderen Hunde aus ihrem Wurf schon im Alter von einem Jahr an derselben Krankheit gestorben war.
Obwohl Amiras Zustand ernst und fortgeschritten war, sah man es ihr nicht an, denn sie war nach wie vor fit wie ein Turnschuh. Als sie zum Ultraschall gingen, fragten die Tierärzte Claudia, ob sie sicher sei, dass die vorgelegten Blutwerte tatsächlich zu diesem Hund gehörten, der so munter und gesund wirkte.
Nachdem die Diagnose klar war, begann die Behandlung, welche eine Umstellung von Amiras Ernährung, homöopathische Mittel, Heilpilze und andere Nahrungsergänzungsmittel beinhaltete. Infolgedessen nahm sie wieder etwas an Gewicht zu. Alle sechs Wochen wurden Amiras Werte gecheckt. Etwa acht Monate lang ging es ihr gut, aber dann bemerkte Claudia, dass Amira weniger spielte und sich mehr ausruhte. Nicht aus Schwäche, sondern aus mangelnder Motivation wie es schien.
Amira liebte das Wasser. Sie schwamm gerne und lange, aus Spaß an der Freude. Claudia fragte sich, ob das müde und verlangsamte Verhalten von Amira ein Zeichen dafür war, dass das Lebensende nahte und beschloss sie an einem schönen Herbsttag zu ihrem Lieblingsplatz am See zu bringen. Um sicherzugehen, dass Amira sich nicht erschöpft, beschränkte Claudia die Zeit im Wasser auf zwei kurze Male. Leonberger haben ein unglaublich dickes Fell. Dabei ist Überhitzung eher ein Problem als Kälte. Niereninsuffizienz ist jedoch eine Krankheit, welche einen anfällig für Unterkühlung macht. Am nächsten Tag fühlte sich Amira ziemlich unwohl. Der Tierarzt verabreichte ihr Infusionen, aber ihre Befindlichkeit verbesserte sich nicht. Zwei Tage später stellte der Tierarzt beim Abhören der Lungen Wasser darin fest und verschrieb ein Diuretikum, das innerhalb weniger Stunden eine positive Wendung brachte. Amira begann wieder zu fressen, jedoch nur noch Nassfutter. Einige Tage lang fraß sie normale Mengen, dann immer weniger, und dann nur noch, wenn sie von Hand gefüttert wurde, bis sie schließlich nur noch sporadisch Leckerli akzeptierte. Die täglichen Spaziergänge wurden kürzer, bis sie den Hof nicht mehr verließen und Amira sich zufrieden damit begnügte, die unmittelbare Umgebung des Hauses zu beschnuppern. Das Aufstehen wurde etwas mühsam und das Treppensteigen nicht mehr so einfach für sie.
Zu diesem Zeitpunkt schlug einer der Tierärzte vor, Amira wieder in die Klinik zu bringen, um eine Reihe diagnostischer Tests durchzuführen. Claudia spürte intuitiv ganz deutlich, dass dies nicht mehr gewinnbringend war. Es war zu diesem Zeitpunkt nicht angebracht, ihrem Hund einen Tierarztbesuch zuzumuten, da der Sterbeprozess im Gange war. Jetzt galt es einfach nur noch Schmerzen zu lindern und dafür zu sorgen, dass Amira ihr Leben bis zum Schluss gut leben konnte.
Claudia ist selbst Tierkommunikatorin. Um eine klare telepathische Botschaft zu erhalten, muss man jedoch eine gewisse Distanz wahren können, was die emotionale Achterbahn, welche sie in dieser Situation erlebte, nicht zuließ. So wandte sie sich an Jennie Hellkvist, eine in Belgien ansässige Tierkommunikatorin. Claudia wollte sichergehen, dass Amiras Wünsche während ihres Sterbeprozesses berücksichtigt wurden und fragte sich, ob es etwa schon Zeit für Euthanasie sei. Jennie übermittelte, dass Amira mit ihrem Zustand im Frieden sei und zu diesem Zeitpunkt keine Euthanasie wünsche, da sie ihren eigenen Weg gehen wolle.
Alle bisherigen Haustiere von Claudia wurden am Ende ihres Lebens eingeschläfert. Bei dieser ersten telepathischen Kommunikation mit Amira hatte sie nicht ausdrücklich gesagt, dass sie in ihrem eigenen Tempo sterben wollte, sondern vielmehr, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit war, eingeschläfert zu werden. Claudia machte sich – wie viele andere Menschen auch – Gedanken über den richtigen Zeitpunkt. Sie fragte sich, wann das Leiden an dem Punkt sei, wo sie als verantwortungsbewusste Hundehalterin handeln müsse? Und unter welchen Umständen sie das Entfalten des natürlichen Sterbeprozesses zulassen und ihrer Hündin die Zeit erlauben könne, die das Sterben braucht?
In weiteren telepathischen Gesprächen mit Jennie wurde klar, dass Amira ihr Leben bis ans natürliche Ende führen und dann selbstbestimmt sterben wollte. Jennie versicherte Claudia, dass es komplett in Ordnung wäre, den Tierarzt kommen zu lassen für eine Euthanasie, falls die Sterbebegleitung für Claudia einfach nicht mehr machbar wäre. Es war eine große Erleichterung für Claudia dies zu hören. Erstens hatte sie somit die „Erlaubnis“ für den Fall, dass sie es einfach nicht mehr schaffte. Zweitens, ganz egal wie der Prozess sich entfalten würde, es war Amiras Wunsch im eigenen Tempo ihren letzten Weg gehen zu dürfen. Claudia erinnert sich, dass sie in den letzten zwei oder drei Tagen von Amiras Leben das tiefe Gefühl von Frieden und Akzeptanz in ihrem Hund wahrnehmen konnte, obwohl die äußeren Umstände anstrengend und manchmal unschön waren.
Jennie schlug vor, dass Claudia sich mit mir in Verbindung setzten könne, um zusätzliche Unterstützung zu erhalten.
Es war hilfreich für Claudia, dass sich Amiras Sterbeprozess in kleinen Schritten vollzog. Dieses langsame Tempo ermöglichte es ihr, das Geschehen zu verarbeiten; ein sachtes Annähern an den Tod. Als sie von Amira via Jennie erfuhr, dass es zwar Wellen intensiver Schmerzen gab (trotz der verabreichten Opioide), sie aber gut damit zurechtkam, war es dienlich für Claudia von mir zu hören, dass das Schmerzempfinden und die Schmerztoleranz von Wesen zu Wesen sehr unterschiedlich ist und dass wir, selbst wenn wir starke Schmerzen haben, nicht unbedingt den Wunsch hegen zu sterben.
Claudia war sich nicht sicher, wie ihr Tierarzt auf das Thema Sterbebegleitung reagieren würde. Sie war von seiner positiven Reaktion überrascht. Er äußerte allerdings die Befürchtung, dass Amiras Herz zu stark sei, um ohne Hilfe sterben zu können. Als Claudia mir gegenüber diese Bemerkung des Tierarztes erwähnte, klingelten bei mir die Alarmglocken, denn ich weiß, dass die Worte einer Autoritätsperson in unserem Inneren schnell den Status Tatsache annehmen, obwohl sie doch nur eine Meinung sind. Die Vorstellung, dass ein Körperorgan weiterlebt während der Rest stirbt, kam mir ein bisschen absurd vor, was ich Claudia auch mitteilte. Der Körper ist ein komplexes System, nicht nur eine Ansammlung von Teilen. Wenn es abgesehen von der Schmerzbehandlung keine weitere medizinische Intervention gibt, erscheint es unsinnig, dass das Herz ohne die Unterstützung von Nieren, Lunge, usw. einfach weiterschlagen kann.
Das Sterben ist nicht immer ein schöner Anblick. Ein Körper, der am Ende ist, kann eingefallen und sogar skelettartig aussehen. Die Blasen- und Darmkontrolle kann verloren gehen. Die Atmung kann sich verändern, flach sein oder schwerfällig tönen. Es kann zu Erbrechen kommen. Es kann zu Ausfluss aus Nase und Augen kommen. Der Atem und alles, was ausgeschieden wird, hat oft einen üblen Geruch. Die Nase kann trocken und rissig werden. Auf die Beine kommen kann sehr mühsam oder auch gar nicht mehr möglich sein.
In Amiras letzter Nacht auf Erden geschah etwas mit Claudia. Amira erbrach große Mengen brauner Flüssigkeit und war sehr schwach. Als Claudia sah, wie schlecht es ihrer Hündin ging, bemerkte sie eine tiefe Akzeptanz in ihr, dass es Zeit war für Amira zu sterben. Claudia hatte Amira bisher täglich bestärkt, dass sie gehen dürfe, wenn der Moment gekommen sei. Aber zu sehen, dass dieser Körper wirklich sein Ende erreicht hatte, machte das Loslassen zu einem selbstlosen Akt der Liebe. Was vorher nur Worte waren, war jetzt eine tief empfundene Akzeptanz des So-Seins.
An dem Tag, der Amiras letzter sein sollte, beobachtete Claudia, wie sich die Hündin draußen mehrere Male an verschiedenen Stellen hinlegte und dann wieder aufstand, obwohl es recht mühsam für sie war. Sie wirkte nicht unruhig, sondern eher so, als ob sie genau den richtigen Platz zum Sterben suchte. Claudia hatte einen wichtigen Arzttermin, und fragte sich, ob sie ihn verschieben sollte, entschied aber letztendlich hinzugehen. Amira blieb unter Aufsicht draußen am Hof liegen. Gleich nach Verlassen der Arztpraxis trat Claudia in Verbindung mit Amira. Sie bekam das eindrückliche Gefühl eines leer werdenden Akkus und eines erlöschenden Lebenslichts. Sie fuhr so schnell wie möglich nach Hause, in der Hoffnung, dass sie ihren Hund noch lebend antreffen würde.
Für Claudia war der allerschlimmste Moment, als sie zu Hause sofort zur der Stelle ging, wo Amira lag und sah, dass ihr Hund nicht mehr atmete. So ein Paradox! – Amira da zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass sie weg war – die gleichzeitige An- und Abwesenheit.
Claudia erzählt, dass das Verweilen neben Amiras Körper, bis dieser kalt und steif wurde, ihr dabei half, sich dem Mysterium Tod ein wenig anzunähern. Während dieser Totenwache wandelte sich das ungläubige „Wie kann das nur sein?“ in das stille „Es ist so.“.
Die anderen Haustiere durften Amiras toten Körper auf ihre Art verabschieden. Leo, Assistenzhund in Ausbildung, schlich geduckt zu ihr hin und untersuchte dann vorsichtig die irdische Hülle seiner Freundin. Nach vollendeter Inspektion lief er davon, wälzte sich im Gras und begann danach zu spielen. Die Katzen zeigten kein Interesse.
Claudia haderte mit dem Zeitpunkt von Amiras Tod. Sie wünschte, sie wäre da gewesen. Um nicht völlig in ihrem Tränenmeer zu versinken, beschloss sie sich an diesem Abend via Tierkommunikation mit Amira in Verbindung zu setzen. Die „Unterhaltung“ lief folgendermaßen.
C: Wo bist du?
A: Ich bin überall, wo du bist.
C: Warum gingst du als ich weg war?
A: Ich habe es für dich getan. Es wäre zu schwer für dich gewesen.
Diese letzte Antwort kam mit dem Gefühl, dass Claudia noch nicht weit genug dafür war; ohne Wertung.
A: Zurück bleibt nur meine Hülle. Ich bin ewig. Danke, dass du mir den Freiraum gegeben hast, den ich brauchte. Ich habe gemerkt, wie schwer dir das fiel. Ich hatte ein erfülltes Leben.
„Das Wort „erfüllt“ klang nicht wie vier Jahre, sondern wie zehn.“ erzählt mir Claudia mit tränenerstickter Stimme.
A: Vier Jahre haben gereicht, um alle Qualitäten des Lebens auszukosten. Es fehlt nichts. Ich mache den Platz an deiner Seite frei für jemanden, der zu dir möchte. Vertraue dem Leben und sei offen für Veränderungen, die dich weiterbringen werden. Lebe, liebe und lache. Genieße das Leben.
Amira wurde am nächsten Tag begraben.
Da Amira ihr Leben lang regelmässig das Bedürfnis hatte, sich zurückzuziehen und allein zu sein, war es nicht verwunderlich, dass dieses Verhalten am Ende ihres Lebens zunahm. Obwohl Claudia es verstand und nicht persönlich nahm, hatte sie damit zu kämpfen, denn es stand im Gegensatz zu ihrem eigenen Bedürfnis, ihrem Hund nahe zu sein und mit ihr zu kuscheln. Amira brauchte Ruhe und Frieden, um sich auf den Übergang von dieser Welt ins Jenseits vorzubereiten, sagt Claudia. Es war ein innerer Lernprozess, mit der erhöhten Sensibilität ihrer Hündin und deren Bedürfnis nach Raum und Ruhe umzugehen.
Ein weiterer, schwieriger Aspekt des Sterbeprozesses für Claudia war das Erleben des körperlichen Verfalls. Leonberger haben eine riesige Präsenz. Sie sind groß und stark. Es war schwer, das stetige Schwinden mitanzusehen, und zu akzeptieren, dass der junge Körper plötzlich uralt aussah. Amiras Aufmerksamkeit richtete sich mehr und mehr nach innen. Claudia wusste, dass dies nicht eine Abkehr von ihr war, sondern eine Hinwendung zu den eigenen, inneren Prozessen des Sterbens. Dieses Wissen half ihr, die Dinge nicht persönlich zu nehmen und hatte etwas Tröstliches.
Claudia erinnert sich gerne an die letzten drei Wochen von Amiras Leben und an die gemeinsamen Spaziergänge. Normalerweise ist Claudias Alltag voll, doch sie nahm sich diese Zeit frei. Sie genoss das gemächliche Tempo des Spazierens, die achtsame Präsenz, die dabei entstand. Einfach zu zweit unterwegs, die Leine brauchte es nicht mehr, zutiefst mit Frieden erfüllt. Welch ein Kontrast zum sonst so stressigen Alltag. Wenn Amira eine Pause einlegte und einfach still da stand, massierte Claudia oft sanft den Hunderücken, ein Genuss für beide. Diese Entschleunigung hatte etwas Zeitloses an sich. Die Auszeit von der Arbeit und das achtsame Sein mit ihrem sterbenden Hund.
Mit der Sterbebegleitung von Amira schien es Claudia so, als sei sie nun an der Reihe, ihrem Hund etwas zu geben. Klar sorgen wir für unsere Hunde, sagt Claudia, aber einfach ihr Dasein, ihre Präsenz in unserem Leben nährt unser eigenes Wohlbefinden zutiefst. Sie schenken sich uns. An ihrem Lebensende können wir zurückschenken. Unsere Achtsamkeit und Intuition leitet uns dabei. Manchmal war es herausfordernd und Claudia fühlte sich erschöpft, aber Amiras tiefe Dankbarkeit war selbst ein Geschenk und war alle Mühe wert. Wenn wir mit Hingabe im Hier und Jetzt unser Tier beim Sterben begleiten, kann das eine erfüllende und lebensverändernde Erfahrung sein. Wortlos, im tiefen gegenseitigen Vertrauen. Solch eine Erfahrung bleibt beim Tod durch Euthanasie meistens verwehrt.
Was möchte Claudia von ihrer Erfahrung an Menschen weitergeben, die Sterbebegleitung für ihr Haustier in Erwägung ziehen? Wie unglaublich wertvoll es für sie war, Jennie (die Tierkommunikatorin) und mich (als Mentorin) zur Seite zu haben. Jennies Unterstützung gab Claudia die Gewissheit, dass sie bei ihren Entscheidungen den Wünschen ihres Hundes voll und ganz gerecht wurde. Durch meine Unterstützung wurde sie über die praktischen Aspekte des Sterbens informiert. Sich mit dem normalen Sterbeprozess vertraut zu machen, beruhigte ihre Ängste. Es war wichtig, während dieser anspruchsvollen Zeit Rückendeckung zu haben. Ein Gegenüber, das mit der Sterbebegleitung von Tieren persönlich vertraut ist und einen sicheren Ort für die damit verbundenen Gedanken und Gefühle bieten kann. Claudia bezweifelt, dass sie es ohne unsere Unterstützung geschafft hätte. Sie hätte vermutlich den Tierarzt gerufen, um Amiras Leben zu beenden, oder, falls sie sich doch irgendwie im Alleingang durchgeschlagen hätte, wäre sie wohl viel mehr überwältigt gewesen von dem Unbekannten. Die Möglichkeit, offen über Amiras Sterben sprechen und ihre Tränen fließen lassen zu können, war unermesslich wertvoll.
Vielen Dank, Claudia, dass ich deine Erfahrungen mit Amiras Sterbebegleitung hier erzählen darf und so dazu beitrage, dass dieses Pionierfeld mehr in die Öffentlichkeit getragen wird. Möge eure Geschichte andere, die sich für diesen Weg entscheiden, inspirieren und bestärken.
Unterstützung bei der Sterbebegleitung für dein Tier
Wenn du mich an deiner Seite haben möchtest, während du dein sterbendes Tier betreust, kontaktiere mich bitte. Ich spreche Deutsch und Englisch – in Österreich geboren und aufgewachsen, lebe ich nun in Australien. Ich lade dich ein, meine anderen Blog Artikel zum Thema Sterbebegleitung von Tieren zu lesen (im Moment vorwiegend auf Englisch, deutsche Übersetzungen werden nach und nach verfügbar sein). Ich schreibe über meine eigenen Erfahrungen, gebe praktische Tipps und Links zu wertvollen Ressourcen und biete einen death positive Rahmen, in dem es nicht morbide oder tabu ist, über das Sterben und den Tod zu sprechen.
Tierkommunikation während der Sterbebegleitung für dein Tier
Besonders wenn es um Sterben geht, wähle deine tierkommunikatorische Begleitperson weise. Finde heraus, wie die Person zur Sterbebegleitung steht. Was telepathisch wahrgenommen wird, geht zuerst durch die inneren Filter der Kommunikatorin, bevor es für dich in Worte gefasst wird. Wenn diese Person unverarbeitete Traumata rund ums Sterben hat – sei es mit Menschen oder Tieren – beeinflusst das mit Sicherheit, wie die Nachricht deines Tieres übermittelt wird. Genauso wie wenn diese Person glaubt, dass Euthanasie das beste Ende eines Tierlebens ist.
Jennie Hellkvist, die Claudia und Amira unterstützte, hat Erfahrung mit Sterbebegleitung für Tiere, sowohl persönlich mit ihren eigenen Haustieren als auch professionell als Tierkommunikations-Begleiterin für Menschen, die den natürlichen Sterbeprozess ihrer Tiere bis zum selbstbestimmten Tod unterstützen. Folgend stellt Jennie sich kurz vor:
„Im Jahr 2006 fühlte ich mich zu einem Grundkurs mit Karina Heuzeroth hingezogen, in dem ich die Tierkommunikation nach Penelope Smith erlernte. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass Menschen in der Lage sind, mit Tieren zu kommunizieren, aber ich war mir nicht sicher, ob ich es war. Anfangs war meine Kommunikation etwas „holprig“, aber doch gut genug, dass ich weiter lernen wollte. Und so begann für mich ein neuer Lebensweg. Seitdem habe ich gelernt, viele Dinge aus der nüchternen und ganz einfachen Sichtweise zu sehen, mit der Tiere ihre Welt betrachten. Nachdem ich einige meiner eigenen Tiere dabei unterstützt hatte, auf natürliche Weise zu sterben, in ihrem eigenen Tempo und zu dem für sie richtigen Zeitpunkt, wurde mir klar, dass ich anderen Menschen dabei helfen wollte, ihren Weg durch das emotionale Durcheinander am Lebensende ihres Tieres zu finden. Wenn Mensch und Tier Klarheit haben und im Einklang sind, kann die Reise über die Regenbogenbrücke in Frieden geschehen. Als Kommunikatorin kann es für mich manchmal eine überwältigende Aufgabe sein, diesen Sterbe-Raum zu halten. Wenn das passiert, helfen meine Kolleginnen vom BVTK Deutschland, einem Verband von gut ausgebildeten und erfahrene Tierkommunikatoren, die sich gegenseitig unterstützen, wenn der Weg ein wenig holprig wird. Ich biete meine Dienste auf Englisch und Deutsch an. Du erreichst mich unter jennie@tierkommunikationen.be, auf meinem Handy (und Signal) unter +49 15 734 134 885 oder per WhatsApp unter +49 15 756 568 299.“
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